Wertanalyse, Design to Cost oder Cost-Engineering?
Die richtige Vorgehensweise zum Erreichen Ihrer Kosten-Ziele
KOSTENSENKUNG
Hermann Schlichting
6/25/20242 min read


Kosten senken mit der Wertanalyse oder Design to Cost oder Cost-Engineering?
Welche Vorgehensweise ist die richtige?
Die oben dargestellte Folie gibt uns einen groben Überblick über die Fokussierung und den Methodeneinsatz. Wobei die Übergange von der Wertanalyse zu Design to Cost und dann zum Cost-Engineering fließend sind. Hier haben wir keine starre Abgrenzung.
Wertanalyse (Fokus auf ein Produkt)
Die Wertanalyse ist eine seit Jahrzehnten erprobte und gut dokumentierte Vorgehensweise, die speziell für Anfänger gut geeignet ist.
Damit lassen sich Kostensenkungen an Produkten von 10 bis 30% erreichen. In Einzelfällen auch mehr.
Design to Cost (Fokus auf ein Produkt und Prozesse)
Hier haben wir, im Gegensatz zur Wertanalyse, keine fest definierte Vorgehensweise. Wir sprechen hier von einer Worthülse - "also lein leerer Begriff".
In Abhängigkeit von den Branchen und Zielen, die erreicht werden sollen, werden hier verschiedene Methoden miteinander kombiniert. Zum Beispiel:
- das Target-Costing zur Zielkostenfestlegung
- das Reverse-Engineering (Benchmarking) zur Analyse der Konkurrenzprodukte
- die Wertanalyse und
- diverse weitere Analysen wie z.B. Technologiealter-Analysen, Prozess-Analysen, Einkaufsanalysen u.v.m.
Dies ist notwendig, weil wir in der heutigen Zeit mit der Wertanalyse alleine, nicht die notwendigen Kostensenkungen erreichen, um z.B. mit asiatischen Wettbewerbern konkurrieren zu können.
Mit diesem Vorgehen, was aufwändiger ist als bei der Wertanalyse, erreichen wir deutlich höhere Kostensenkungen an Produkten, die bei 20 bis zu 50% liegen können.
Für uns ist dies das Standard-Vorgehen, wenn es um die Entwicklung neuer Produktkonzepte geht.
Cost-Engineering (Fokus auf das Unternehmen oder auf Produktsegmente)
Auch hier haben wir keine fest definierte Vorgehensweise. In Abhängigkeit von den Zielen werden die erforderlichen Methoden angewendet.
Von der Systematik steht am Anfang eines Projektes eine Potentialanalyse. Dabei werden über die Unternehmensziele und -Strategie, die Stärken und Schwächen, die Kernkompetenzen und den Vergleich mit Wettbewerbern, die Verbesserungspotentiale identifiziert. Und dann beginnt erst die eigentliche Projektarbeit.
Unter das Cost-Engineering fällt z.B. auch das Komplexitätsmanagement mit der Analyse und Reduzierung der Produkt- und Unternehmenskomplexität. Dabei werden u.a. die Kunden-/Produktbeziehungen und deren Wirtschaftlichkeit auf den Prüfstand gestellt. Das kann dann zu Produktabkündigungen, Veränderung der Preisgestaltung, Auslagerung von Exotenprodukten, Modularisierung von Produkten (Design to Cost) mit Segmentierung der Fertigung, Beschaffung, Vertrieb und Service führen.
Hier geht es nicht nur um Kostensenkung sondern z.B. auch um Durchlaufreduzierungen, was dann auch zu Umsatzsteigerungen führen kann.
Deshalb ist das Cost-Engineering nur bedingt mit der Wertanalyse und dem Design to Cost vergleichbar.
Hermann Schlichting